Die Netzbetreiber versprechen bei der LTE-Speed hohe Übertragungsraten. Doch was ist in der Praxis möglich? Mit welcher Übertragungsrate Sie bei 4G surfen, hängt von Faktoren wie zum Beispiel der Anzahl der Nutzer in der Funkzelle und der Entfernung zum Sendemast ab. Doch bevor wir uns den Thema LTE-Speed in der Praxis näher widmen, ist es sinnvoll, die Unterschiede bei der maximalen Übertragungsrate in Stadt und Land zu erläutern.
In ländlichen Regionen surfen Mobilfunknutzer mit bis zu 50 Mbit/s. Die Netzbetreiber haben das Land mit 800 MHz ausgebaut. Mit den Frequenzen der Digitalen Dividende I lässt mit einem Sendemast ein Umkreis von 10 Kilometer abdecken, dafür liegt der LTE-Speed bei besagten bis zu 50 Mbit/s. Bei den 4G-Frequenzen mit 700-MHz (Digitale Dividende II) erhält es sich ebenso.
LTE-Verfügbarkeit testen
In den Städten hängt es maßgeblich vom LTE-Anbieter ab, wie schnell Sie surfen. Die Deutsche Telekom bietet bis zu 300 Mbit/s. Bei Vodafone surfen Nutzer in einzelnen Städten mit bis zu 1 Gbit/s, der Netzbetreiber bewirbt seine LTE-Tarife jedoch mit bis zu 500 Mbit/s. Die Gigabit-Geschwindigkeit gibt es nur in einzelnen Städten wie zum Beispiel Berlin, Düsseldorf und Hannover. Telefónica Deutschland ermöglicht eine Übertragungsrate von bis zu 225 Mbit/s. Wer sich für einen Mobilfunkdiscounter entscheidet, surft maximal mit 50 Mbit/s.
Einfluss auf LTE-Speed durch Anbieter, Tarif und Ausbaustatus
Mit welchem LTE-Speed Sie in der Praxis surfen, hängt erst einmal vom 4G-Anbieter und dem gebuchten Tarif ab. Haben Sie für einen LTE-Tarif vom Discounter entschieden, surfen Sie mit bis zu 50 Mbit/s in Stadt und Land, auch wenn ihr Smartphone höhere Übertragungsraten unterstützt. Auf der anderen Seite kann es sein, dass sie mit einem Magenta Mobil Tarif in der Stadt maximal mit 150 Mbit/s surfen, da die Telekom den Standort nur mit LTE Cat-4 ausgebaut hat.
Der LTE-Speed hängt in der Praxis einmal vom gewählten Smartphone-Tarife und der Hardware ab. Diese zwei Faktoren sind im gewissen Sinne trivial und lassen sich nicht ändern. Weiterhin hat der Nutzer keinen Einfluss auf dem Ausbaustatus an einem Standort. Wenn der Netzbetreiber ihren Wohnort mit maximal 150 Mbit/s ausgebaut hat, werden Sie such mit dem Samsung Galaxy S10 keine höhere Übertragungsraten schaffen.
Einfluss auf LTE-Speed durch Nutzer und Entfernung von der Basisstation
Neben diesen unveränderbaren Faktoren hängt es von der Auslastung der Funkzelle ab, wie schnell Sie surfen. Hier kann der LTE-Speed je nach Tageszeit sehr stark variieren. Surfen Sie zum Beispiel an einem sonnigen Nachmittag in der vollen Fußgängerzone mit ihrem Smartphone, dürfte die Übertragungsrate recht gering sein. Mobilfunk ist ein Shared Medium und die Bandbreite wird von allen Nutzern in einer Funkzelle geteilt. Verlassen Sie hingegen um 2 Uhr nachts eine Bar und nutzen das Handy, dürfte Sie in der Funkzelle weitgehend allein sein.
Weiterhin hat die Entfernung zum Sendemast einen Einfluss auf die Übertragungsrate. Befinden Sie sich recht weit weg von einer Basisstation, ist nicht nur der 4G-Emfang schlecht, auch der LTE-Speed lässt zu wünschen übrig. Beim Surfen mit dem Smartphone lässt sich hier nicht viel ändern. Nutzen Sie 4G hingegen als DSL-Ersatz, können Sie den LTE-Speed in der Praxis durch eine Außenantenne verbessern. Wie erwähnt, deckt eine Basisstation auf dem Land einen Umkreis von 10 Kilometer ab. Wer recht weit weg vom Sendemast wohnt, kann seinen 4G-Empfang mit ein wenig Aufwand optimieren. Wie dies funktioniert, erfahren Sie auf unserer Partnerseite.
LTE-Speed in der Praxis – Was kommt beim Nutzer an?
Es wurden einige Faktoren genannt, welche die Übertragungsrate im Mobilfunk beeinflussen. Doch wie steht nun um den LTE-Speed in Praxis aus? Mitunter kommt nur sehr wenig von der maximalen 4G-Geschwindigkeit beim Nutzer an. Vodafone gibt seinen Kunden eine Einschätzung zu realistischen Übertragungsraten. Hierzu muss man nur eine Adresse auf der Netzabdeckungskarte eingeben.
Neben wir einmal als Beispiel die Innenstadt von Berlin. Die Straße „Unter den Linden“ hat Vodafone mit bis zu 500 Mbit/s ausgebaut. Selbst bei geringer Auslastung der Funkzelle kommt beim Nutzer nur 45,5 Mbit/s an. Bei hoher Auslastung surfen Mobilfunknutzer nur mit 20 Mbit/s. Die Netzbetreiber sind darum bemüht, viel besuchte Orte wie Innenstädte, Bahnhöfe und Flughäfen mit LTE Advanced auszubauen.